Der Wind bläst uns ganz schön entgegen, und dessen nicht genug muss die Ostflanke der Rocky Mountains in
Richtung Westen erklommen werden. Der MAN gönnt sich für die Zusatzarbeit einen Schluck mehr und macht
seine Arbeit weitgehend befriedigend, obgleich ihm der amerikanische Diesel doch so gar nicht schmeckt und
ein unrunder Motorlauf die Folge ist.
Mit ganz anderen Problemen hatten die Mormonen auf dieser Strecke zu kämpfen. Diese sind um 1840 vom
Mississippi in Illinois aus kommend aufgebrochen, um ihr gelobtes Land im Westen zu finden. Dort, wo eigentlich
keiner sonst hin wollte, gründeten sie Ihre Stadt am Ufer eines riesigen extrem salzigen Sees. Die Stadt sollte
Salt Lake City heißen und ist heute die Capitale des wirtschaftlich überaus erfolgreichen Mormonenstaates Utah.
Kirche und Staat sind hier nicht getrennt, und wer mitmachen will, muss zumindest dem Schein nach ein
gläubiger und fleißiger Mormone sein. Auffällig ist dies an den oftmals sehr opulenten Wohnhäusern und der
noch extremeren Sauberkeit. Salt Lake City sollte man besucht haben, der Funke der Begeisterung ist dennoch
nicht über gesprungen.
The Assembly Hall
Organ - eine der besten
und weltgrößten Orgeln
in einer Martinee zu
hören war hingegen ein
klasse Erlebnis.
Von South Dakota an die Pazifikküste Oregons.
Über Idaho geht es weiter zum Bilderbuchflecken auf diesem Planeten - nach Oregon.
Es ist wie mit Mekka - einmal im Leben sollte ein guter Muslime dort gewesen sein.
Und genauso verhält es sich mit dem bedeutendsten National Memorial in South Dakota. Jeder gute Patriot
sollte einmal zu Füßen dieser jeweils 20 Meter hohen Köpfe gestanden haben, die ab 1925 in Granit gemeißelt
wurden. Sie zeigen von links nach rechts die vier verehrten Präsidenten der USA - Washington, Jefferson,
Roosevelt und Lincoln.
Die Inszenierung von Mount Rushmore gipfelt jeden Abend nach Sonnenuntergang im Amphitheater in einer
Filmvorführung, gefolgt von einer bewegenden Ansprache eines Ranges, und der Lighting Ceremony zu der die
Gesichter angeflashed werden. Zu guter Letzt werden die anwesenden Veteranen auf die Bühne gebeten um
ihnen für den Dienst am Vaterland zu danken. Die Hymne erschallt und mit viel Pathos wird schlußendlich die
Flagge eingeholt.